"Raubzug" auf der Marienburger Straße!
Das war wohl einigen Verantwortlichen in der Stadt zu viel: Plakate an der Marienburger Straße, die sich für den Erhalt eines unbebauten Wasserkamps aussprachen. Zwar nur klein, aber gelb und damit gut sichtbar.
Kaum waren sie aufgehängt, flugs rückten die orangenen Helferlein mit Pritschenwagen und Zange an und knipsten die Plakate wieder ab.
Durften sie das? Nein! Denn es liegt eine gültige Genehmigung für die Aktion vor.
Also knipsten sie illegal!
Wem waren die kleinen gelben Schildchen so sehr ein "Dorn im Auge", dass gleich ein Trupp zu ihrer Beseitigung losgeschickt wurde?
Ein Trupp der Leute, die doch sonst so sehr mit der Grünpflege überlastet sind?
Nachtrag: nach telefonischen Protest sagen die orangenen Helfer zu, die Plakate wieder aufzuhängen.
Friedrich Schmidt aus Itzum hat ein Panoramabild vom Wasserkamp hergestellt. Unter diesem Link zeigt er, wie weit und offen die Landschaft ist und was uns nach den Plänen der Stadtverwaltung abhanden kommen soll:
https://friedrich-schmidt.eu/panorama/Hildesheim-2018/wasserkamp/index.html
(c) Friedrich Schmidt
Unsere Mitstreiterin Maria Klug hat eine treffende Dystopie (=negative Utopie) geschrieben, die sehr deutlich zeigt, warum wir uns so vehement gegen die Bebauung des Wasserkamps einsetzen:
Bebauung des Wasserkamps vermeiden!!!
Schauen wir mal dystopisch in die Zukunft: Wir schreiben das Jahr 2028.
Szenen aus der Südstadt…
1. Montagmorgen. Familie Feuchtwiese ist gerade in die Ingo-Meyer-Straße im Neubaugebiet Wasserkamp gezogen. Die Mutter ruft den 14jährigen Sohn: „Leo, beeil dich, die Schule fängt bald an!". Leo:“Das ist mit dem Fahrrad echt doof und voll weit, ey." Mama Feuchtwiese: “O.k. dann fahr ich dich eben wieder mit dem Auto zur Schule.“
2. Es ist spät abends. Die 22jährige Studentin Hilde will heim. Sie kommt gerade am Ostbahnhof an und möchte ins Studentenwohnheim auf der Marienburger Höhe. Alleine und bei Dunkelheit traut sie sich nicht durch den, inzwischen berüchtigten, Klingeltunnel zu gehen und weiter entlang an den, schon lange leer stehenden, Häusern der unteren Marienburger Straße. Daher fährt ihr Freund nochmal mit dem Auto los, um sie abzuholen.
3. Wenn Frau Mellinger (76 Jahre) ihre Freundinnen zu sich in die Marienburger Straße einlädt, beschweren die sich über den engen Fußweg, der auch noch mit den Radfahrern zu teilen ist. Sie lebt als letzte Mieterin im Haus, da sie es sich nicht leisten kann, wie die anderen wegzuziehen. Sie mag selbst auch kaum noch nach draußen gehen. Es ist ihr zu laut und sie hat Angst, dass sie durch die u.a. mit Stickoxiden belastete Luft wieder einen Hustenanfall mit Atemnot bekommt…
4. Zurück nach Itzum: Es ist Herbst, Sonntagnachmittag. Familie Itzi wohnt im Hanse(n)ring. Opa Itzi: „Kinder, lasst uns rausgehen. Ich zeige euch die Zuckerrüben auf dem Feld und den Drachen nehmen wir auch mit…". Mutter Itzi: „Das wird nichts Kinder - Opa ist so vergesslich! Das Feld gegenüber ist doch längst mit Straßen und Häusern bebaut." Papa Itzi: “Dann können wir ja mit dem Familienauto in die Stadt zum Kino fahren. Dort zeigen sie heute einen Naturfilm."
Januar 2018, Maria Klug
Ja genau, so soll es NICHT werden:
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