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Nachhaltige Stadtplanung muss die Ressourcen Geld, aber auch zur Verfügung stehendes Areal einbeziehen und nicht zuletzt klimaschützende Maßnahmen beachten. Auch das Ziel einer für die Bewohner/innen lebenswerte Stadt, in der Erholung und Effizienz im Einklang stehen, sollte bei der Planung miteinbezogen werden.

KOSTEN

Zurückhaltend kommuniziert wird bei der Planung der Wasserkamp-Bebauung, dass bereits allein die Prüfung, ob dort überhaupt gebaut werden kann, ein riesiges Loch in die Haushaltskasse reiẞt – etwa Kosten für archäologische und hydraulische Bodenprüfungen sowie Prüfungen in Hinsicht auf Verträglichkeit für das angrenzende Naturschutzgebiet –, die bei Planung an anderer Stelle nicht anfallen würden. Es entstehen unnötige Kosten für die Herstellung von Infrastruktur sowie entsprechende Folgekosten für deren Instandhaltung. Auch diese fallen an anderer Stelle ohnehin bereits an und würden damit unnötig verdoppelt. Dies wird gerechtfertigt mit der Behauptung, das Projekt würde in zehn oder zwanzig Jahren wiederum Geld in die Kassen zurückspülen. Da jedoch auch an anderer Stelle gebaut werden könnte, wo weder Kosten noch entsprechende Folgekosten entstehen und vergleichbare Gewinne erzielt würden, geht diese Rechnung nicht auf.

Mögliche Alternativen zur Bebauung des Wasserkamps werden hier aufgezeigt:

Expert/inn/en schätzen die bisher veranschlagten Kosten pro Quadratmeter am Wasserkamp für deutlich zu niedrig angesetzt ein. Hieraus wird auch ersichtlich, wer sich am Ende überhaupt ein Grundstück dort leisten können würde – Menschen mit (viel) Geld. Konkret: Im gegenüberliegenden hochpreisigeren Itzum gibt es Quadratmeterwerte bis 400 Euro – der bereits jetzt schon sündteure Wasserkamp würde sicherlich nicht erschwinglicher, wenn irgendwann alle Zahlen auf dem Tisch liegen.

All diejenigen, die nicht von der Bebauung profitieren, also die allermeisten Einwohner/innen Hildesheims, haben nicht nur nichts davon, es ergeben sich tatsächlich Negativfolgen für die Allgemeinheit in Form finanzieller Belastung, da die herausgeschleuderten Millionen an anderer Stelle fehlen.

Die sagenumwobenen Soziallwohnungen, die errichtet werden sollen, lassen sich auch anderweitig schaffen, so ist es weder notwendig noch verhältnismäßig, dieses Ausmaß an Investitionen, zumal unter Inkaufnahme der an dieser Stelle entstehenden ökologischen Schäden, zu rechtfertigen – eine ressourcenbewusste Planung würde dieses Missverhältnis beachten und alternatives Gebiet bevorzugen.

TATSÄCHLICHER WOHNBEDARF

Weiterhin stellt sich nachdrücklich die Frage, ob die geplanten Wohneinheiten in diesem Umfang tatsächlich benötigt werden. Prognostiziert ist vielmehr ein allgemeiner Bevölkerungsrückgang in Niedersachsen wie auch in Hildesheim ab dem Jahr 2023. Es kämen zudem weitere freiwerdende, wenn auch nicht neu gebaute Häuser als zusätzliche Möglichkeiten des Eigenheimerwerbs hinzu.

LÄRMBELASTUNG

Bei einem neuen großen Wohngebiet in Itzum müssten die Anwohner/innen der Marienburger Straße und, je nachdem, wo der zusätzliche Verkehr durchgeleitet würde, weiterer ursprünglich ruhiger Wohngebiete auf dem Weg zum Wasserkamp mit einem noch höheren als dem bereits jetzt als zu hoch befundenen Verkehrsaufkommen leben. Das berechtigte Ruhebedürfnis der ursprünglichen Anwohner/innen wird somit teils erheblich weiter beschnitten.

NATUR

Zuletzt wird die ungeschützte Natur in ihrer Bedeutung auch für den Menschen nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt. Abgesehen von einer dringend notwendigen Möglichkeit zur Naherholung werden die rein pragmatischen Gründe, den Wasserkamp unbebaut zu erhalten, im Beitrag zum FFH-Gebiet ausführlich angebracht.